Der Wendeschlüssel

Der Wendeschlüssel

Das umfangreiche Angebot an verschiedenen Schließsystemen macht die Entscheidung schwer. Schlüssel und Schlösser haben eine lange, Jahrtausende zurückreichende Geschichte. Bereits die Bewohner der Pfahlbausiedlungen hatten das Bedürfnis, ihre Behausungen mit Riegeln zu sichern, wie archäologische Funde belegen. Heute stehen Kunden vor einem immensen Angebot an Schließsystemen und es fällt oft schwer, die richtige Auswahl zu treffen. Der Schlüsseldienst Sandmann aus Münster bietet fachkundige Beratung rund ums Schloss und unterstützt bei der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes System.

Was sind eigentlich Wendeschlüssel?

Konventionelle Schlüssel sind mit einem Bart bzw. einseitigen Kerben versehen. Der Wendeschlüssel hingegen weist auf seinem Schaft Bohrmulden oder Kerbungen auf, die auf beiden Schaftseiten gleich angeordnet sind. Folglich kann man einen solchen Schlüssel um seine Längsachse drehen, die Merkmale sind beidseitig identisch. Praktisch bedeutet dies, dass ein Wendeschlüssel immer passt, wie auch immer man ihn in den Schlüsselkanal des Schließzylinders einführt. Bei einem konventionellen, einseitig gekerbten Schlüssel funktioniert das nicht.

In der Schweiz sind Wendeschlüssel Standard und ein Schweizer Tüftler und Werksleiter war es auch, der im Jahr 1934 den Wendeschlüssel mit Senkbohrungen erfand und seiner Firma, der Schlossfabrik Bauer AG Zürich, damit zu Ruhm und satten Gewinnen verhalf. Flache Stechschlüssel waren zwar damals bereits unter dem Namen Yale bekannt, jedoch konnten Yale-Schlüssel nur in einer einzigen Lage in das Schloss eingeführt werden.

Das System von Fritz Schori, dem damaligen Werksleiter der Bauer AG Niederlassung Wetzikon, mit den beidseitig gleichen Anordnungen von Zuhaltungen und der nach Belieben um 180° versetzt einführbaren Technik war damals ein Novum. Der "Urschlüssel" mit damals 8 Zuhaltungen ließ bereits 130.000 Schließvarianten zu, was den Sicherheitsstandard zu dieser Zeit deutlich erhöhte. Dem Erfindungsreichtum und den Patenten von Fritz Schori war es auch zu verdanken, dass die in zwei Kriegen gebeutelte Schlossfabrik ihre Tore nicht schließen musste. In der Nachkriegszeit mit ihrem bald einsetzenden Bauboom war der Siegeszug des Systems nicht mehr aufzuhalten.

Sind Wendeschlüssel die "besseren" Schlüssel?

Man kann keine generelle Aussage darüber treffen, ob Wendeschlüssel sicherer sind als andere Schlüssel, denn die Sicherheit hängt in erster Linie vom Schlossaufbau ab. Dadurch, dass keine Einschnitte am Schlüsselheft vorhanden sind, ist ein Wendeschlüssel etwas stabiler als ein konventioneller Schlüssel.

Fraglos ist, dass Wendeschlüssel beispielsweise bei schlechten Lichtverhältnissen einfacher zu handhaben sind. Auch für Menschen mit einer Sehbehinderung bieten Wendeschlüssel eine gewisse Erleichterung beim Betätigen eines Schlosses. Durch die glatte Kantenausführung trägt sich ein Wendeschlüssel angenehmer in der Hosentasche als ein scharf gezackter Schlüssel.

Den Vorteilen (Bedienkomfort, Taschenfreundlichkeit, Stabilität, geringerer Verschleiß) stehen aber auch Nachteile entgegen. Der vergleichsweise großflächige Kanalquerschnitt bietet Kernziehwerkzeugen eine bessere Angriffsmöglichkeit als ein Normalschlüssel-Zylinderprinzip. Verschiedene konstruktive Maßnahmen wie zusätzliche Profilrippen etc. erschweren zwar die Bedienung von Aufsperrwerkzeugen, schließt die erfolgreiche Anwendung durch Unbefugte aber nicht völlig aus.

Der Schlüsseldienst Sandmann aus Münster berät kompetent und freundlich, welches System für die jeweils individuelle Situation das richtige ist.